
Impuls zur Fastenzeit:Impuls 4. Fastensonntag, 30.03.2025 - Laetare

Der Laetare-Sonntag, der vierte Sonntag der Fastenzeit, trägt seinen Namen vom lateinischen „laetare“ – „freue dich“ und ist bereits ein kleiner Lichtblick in der vierzigtägigen Fastenzeit und eine Einladung, auf die Freude der Auferstehung hinzuleben. Inmitten der Fastenzeit, die von Buße, Besinnung und Umkehr geprägt ist, lädt uns die Kirche ein, einen Moment der Freude und der Hoffnung zu erleben, weil die Osterfreude nicht mehr fern ist.
„Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung“, lautet der Eingangsvers des Laetare-Sonntags. Diese Freude ist nicht bloß ein oberflächliches Gefühl, sondern die tiefe Freude des Glaubens, eines Glaubens, der uns zu Sehenden macht, zu Menschen, die durch die Dinge hindurch Gott als Licht und Leben und Heil erfahren.
An diesem Sonntag stehen zwei Evangelien zur Auswahl. Im Evangelium, das von der Heilung des Blindgeborenen erzählt (Joh 9,1-41), wird die Erlösung, die Jesus bringt, in den Vordergrund gestellt. Jesus öffnet die Augen des Blinden und schenkt ihm nicht nur das Augenlicht, sondern das Licht der Welt, sich selbst, und damit ein neues Leben. Zu dem Wunder der physischen Heilung kommt eine noch viel weitreichendere und wesentlichere Heilung hinzu, nämlich die Heilung im Inneren, die Heilung des Herzens, eine Heilung, die zu einer tieferen Begegnung mit Gott führt. Der Blindgeborene ist nicht nur ein Sehender geworden, sondern auch ein Glaubender. Das Entscheidende des heutigen Evangeliums ist ja nicht: „Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen“ (Joh 9, 7b), sondern: „Er sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.“ (Joh 9, 38). Dies ist die eigentliche Blindenheilung! Und diese Heilung bietet Gott jedem von uns an!
Es grüßt Sie herzlich und ist im Gebet mit Ihnen verbunden
Ihr Diakon Armin Dorfmüller